Am fünften Bebrütungstag
Optisches Messverfahren
Beim Raman-spektroskopischen Verfahren erfolgt die Bestimmung des Geschlechts mit Hilfe eines optischen Messverfahrens am fünften Bebrütungstag. Dabei wird zuerst die Luftkammer im Ei detektiert, die Schale dann mit einem CO2-Laser perforiert und der Schalendeckel abgehoben. Nachdem kontaktlos das Geschlecht bestimmt wurde, wird die Schale wieder verschlossen. Die als weiblich eingestuften Eier werden weiter bebrütet und die aussortierten Eier werden als hochwertige Proteinquelle weiterverarbeitet.

In der Erprobung
Intensive Testphase
Das Raman-spektroskopische Verfahren, welches unter Laborbedingungen entwickelt wurde, befindet sich noch in der Erprobung. Der von Agri Advanced Technologies entwickelte Prototyp zur volltautomatisierten spektroskopischen Geschlechtsbestimmung im Ei befindet sich momentan in der Testphase unter Praxisbedingungen. Das Verfahren muss auch unter praktischen Bedingungen im Brütereialltag bestehen und neben hohen Bestimmungsgenauigkeiten auch gute Schlupfraten ermöglichen. Ein konkretes Einführungsdatum kann bisher nicht genannt werden. Bis dieses Verfahren Praxisreife erlangt hat, steht mit der von uns entwickelten hyperspektralen Messtechnik unter dem Namen CHEGGY eine marktreife Brückentechnologie zur Verfügung
Weitere Forschung
In diesem Zusammenhang begrüßen wir die im Dezember 2020 erfolgte Zusage des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums zur Finanzierung der Grundlagenforschung an der TU Dresden zur weiteren Verbesserung des Verfahrens (siehe Pressemitteilung: Otte-Kinast: „Meilenstein beim Ausstieg aus dem Kükentöten“). Unsere Aufgabe im Rahmen des Forschungsprojekts ist die Entwicklung einer Automatisierung für den hier verfolgten Lösungsansatz an Bebrütungstag 5,5, die den hohen Ansprüchen einer modernen Brüterei sowohl hinsichtlich der Messgenauigkeit als auch des Durchsatzes gerecht wird.